Bretagne 2019
17.11.2020 – angekündigt bzw. ausgehängt hatten wir es ja schon bei uns im DAV Haus Hammer www.haus-hammer.de, heute wird ab Mittag das Haus geschlossen und es geht ab in den Jahresurlaub.
Mittag hatten wir als Abfahrt nicht ganz geschafft aber so halb zwei rollten wir aus dem Tor, ca.500 km zu unserem ersten Stopp im französischen Belfort, unser erster Stopp bzw. Übernachtung in einem B&B Hotel, diese hatten wir so zum ersten Mal bei unserer Normandie Tour entdeckt und gerade wegen ihrer zum Teil die Bauweise mit Außentreppen zu den Zimmern sind diese für uns zwecks den Hunden super gut geeignet. Auch ist der Hundeübernachtungspreis mit 4 € pro Hund wirklich ok und auch das Frühstück für 6,85 € pro Person passt genauso. Was aber so gar nicht passte wie wir am Abend dann nach dem obligatorischen Stau bei Karlsruhe Belfort ansteuern, es schneit – nein nicht bei uns im Leitzachtal auf 750 m – aber in Belfort. Dies ist auch noch genauso am nächsten Morgen und das Wetter ist einfach ekelhaft, so dass leider zum zweiten Mal der Festungsbesuch bzw. die geplante Gassi Runde um die Festung ausfällt und wir uns auf den Überlandweg Richtung Loire machen.
Hierbei begleitet uns auch noch einen Großteil Regen so, dass wir langsam und gemütlich über die französischen Überlandstraßen fahren. Wirklich große Ziele auf dem weg haben wir eigentlich nicht, außer da wir eh fast daran vorbeikommen, das ehemalige römische Alesia samt der Belagerung des Vercingetorix durch die Römer unter dem Feldherren Gaius Julius Cäsar. Dies wurde aber auch im Asterix gewürdigt „Asterix und der Averner Schild“ leichter und lustiger zum Nachlesen als der „bello gallico“. Wir auf jeden Fall machen auf dem großem und schön gestaltetem Museumsparkplatz Pause, die Hunde leider einer Katze hinterher was uns beide auch wieder zum laufen bringt, essen etwas und sehen im Außenbereich die nachbauten des Belagerungsringes um Alesia an. Für einen Museumsbesuch wird uns dann aber doch die Zeit knapp und wir machen uns weiter auf den Weg an die Loire. Hier treffen wir auf die Loire, rechts in Fließrichtung die Loire mit ihren Sand- und Kiesbänken, links aber schon weit angekündigt durch eine große Wolke zwei Kühltürme eines Atomkraftwerkes. Wir überqueren diese, Ziel ist ja auch ein wenig so oft wie möglich mit Blick auf die Loire an dieser entlang zu fahren. Ein Stopp ist aber dann noch an dem kreuzenden Kanal samt Besichtigung der dort vertäuten Hausboote und dann die nächste Brücke mit einem großen Schloss daneben, Sully sur Loire, wie aus einem Film und vollkommen intakt erhebt sich dieses direkt neben der Loire.
Die nächste Übernachtung ist dann das B&B in Orleans, südwärts gut gelegen denn am nächsten Tag wollen wir Schloss Chambord, als Besuchermagnet sicherlich vergleichbar mit unserem Schloss Neuschwanstein besuchen. Kurz, wir wurden nicht enttäuscht und bei unserer Reisezeit war nicht wirklich überhaupt was los, die Hunde freuten sich über den großen Spaziergang am Kanal des Schlosses entlang und auch langsam erhob sich dieses aus dem Nebel! Einfach großartig! Aufgrund unserer Hunde verzichteten wir einfach auf die Innenbesichtigungen und freuten uns hier für nur 4 € Parkgebühr dort spazieren gehen können, dies hatten wir leider bei den anderen angesteuerten Schlössen wie Chenocaux oder ….nicht, so dass wir gerne auf den ca.15 € teuren Eintritt verzichtet haben da uns das wiederrum nur für die Gärten einfach zu viel war. Aber so können wir Chambord nur empfehlen, und der Garten wie natürlich allein die Dimensionen sind wirklich beeindruckend.
Die alte Königstadt Blois durchfahren wir nur, da wir leider am Parkplatz an der Loire kein Plätzchen mehr finden und so aber auch nicht rumkurven wollten, fahren wir weiter nach Chenocaux, und dann nach Amboise. Hier liegt auch über einen schönen Altstadt das Schloss, sehr markant, aber wir sind auch einfach Hunde ausgerichtet, finden unten keinen sehr adäquaten Parkplatz und fahren erstmal zum oberen Tor, leider obwohl wirklich schön auf der Anhöhe kommen wir auch nicht weiter, versperrt, nicht zugänglich – so das wir auf die andere Seite der Loire fahren, noch ein Bild und weiter geht es. Wobei man einfach auch sagen muss, es ist eigentlich gar nichts los, auch haben wir den Eindruck, die einzigen Deutschen weit und breit zu sein, aber
wir richten uns einfach auch nach unseren beiden doch schon auch älteren Herren und wollen diese nicht zu lange im Bus lassen oder wenn dann miteinbeziehen. Als nächste Übernachtung wieder ein B&B diesmal in Tours, allerdings nur daneben das große gelbe M, da ziehen wir doch den Buffalo Grill vor und nach 10 km Fahrt sind wir dort. Wir waren schon öfters in den Buffalo Grills, schätzen das Preisleistungsverhältnis – aber das war ein Schuss in den Ofen, Speisentechnisch (Burger) – das hatten wir so kalt, wenig durch etc. auch noch nie…normalerweise machen wir keine Bewertungen, da diese sicherlich auch nicht immer gerecht ausfallen, aber diese kommt…
Der nächst Tag bringt uns weiter auch Richtung Atlantik, kurz hinter Angers halten wir bei Schloss Villandry (das hat noch zu) und gehen mit den Hunden am Nebenfluss Cher spazieren und sehen herüber zu den wohl beeindruckenden terrassenförmigen Gärten, danach geht es erst zur alten Königsfestung Chinion, gut gelegen per Parkplatz und hier geben wir auch gerne die 21 € Eintritt aus, die Hunde können in den Außenbereich mit und lernen auch noch den Museumshop, dieser ist ja auch gleichzeitig der Eingang kennen. Die Festung von der ja immer noch sehenswerte Überreste vorhanden sind, puh wie muss diese früher ausgesehen haben – sah schon natürlich die Könige von Frankreich aber auch in Verbindung damit Johanna von Orleans und diente auch als Gefängnis für den letzten Hochmeister des Templerordens Jaques de Molay, hierzu kann man auch einen beeindruckenden Gefängnisturm hinauf bzw. hinabsteigen samt Latrine, Geheimgang etc. Jetzt als zweites kommen wir ein wenig in meinen Bereich und ehrlich gesagt schon lange ersehnt, Samur mit seinem französischen Panzermuseum, www.museum.de /fr, aber vorher wieder samt Hunden das Schloss Samur, dies liegt wirklich schön, ebenso wieder ein praktischer Parkplatz kostenfrei und direkt am Schloss. So können wir dieses schön erkunden und fahren danach weiter zum nicht weit entfernten Museum, die Hunde schlafen eh, Schattenparkplatz haben wir auch und so besichtigen wir die Ausstellungshallen. Die Sammlung ist sehenswert und hat aufgrund der noch übrigen Flächen und Objekten in Restauration viel Luft nach oben. Ebenso wird hier nichts verherrlichend, sondern einfach geschichtsneutral dar- und ausgestellt.
Auf einer sehr schönen Strecke auf dem rechten Flussufer Richtung Angers gesehen steuern wir größtenteils auf dem Deich fahrend Angers an und hier wieder ein B&B samt daneben der „Büffelgrill“. Wir wagen es nochmals und erleben den unterschied von Sonne und Mond, ebenso sind hier auch viele Einheimischen samt Kinder am Essen, das sagt ja auch schon alles!
Am nächsten Tag geht es dann aber endlich auch Richtung Ferienhaus in der fast äußerten Ecke des „Finisteres“/Bretagne, hierbei nehmen wir die Autobahn bis Nantes, es ist einfach das schnellste und die ca.9 € verkraftbar, wobei wie schon mehrfach geschrieben – wir Deutschen, ob man diese gut oder schlecht finden will, wir eiern immer noch mit unserer Maut rum und weiterhin man fährt hier einfach entspannter, denn eigentlich jeder hält sich an die Geschwindigkeiten, eigentlich keiner drängelt, keine Lichthupe und keiner der dir mit einem erheblich höheren Tempo auf die Stoßstange auffährt oder an dir klebt…ja komisch, wie geht das alles, ich maße mir das jetzt wirklich an, denn wir haben gerade auch in Frankreich tausende und abertausende Kilometer zurückgelegt und der Stress für uns beginnt wirklich wieder ab der deutschen Autobahn, schade eigentlich, aber vermutlich sind wir einfach ignorante Einzelfälle die das System nicht verstehen!
Nachmittags und der Himmel hat auch herrlich aufgerissen kommen wir via Brest in St.Pabu an, erst steuern wir die falsche Straße an, meine Laune sinkt, in Michaelas Smartphone war wohl die falsche Adresse eingegeben und ich rätsel, da auf Googlemaps alles anders aussah…aber aufatmen,
unser Haus liegt woanders und wirklich mehr als schön! Vorher aber erst mal an den Strand, da trotz angesagtem Regen herrlichster Sonnenschein herrscht, kein Mensch unterwegs, und so wie wir die Bretagne kennen, die Hunde laufenlassen und einfach das Meer wieder wirken lassen, durchschnaufen! Danach am Haus treffen wir unseren Vermieter, Mario – ein ganz, ganz feiner sympathischer Mensch, schon auf den ersten Blick. Wir hatten ja bereits schon einmal über Mario und seine Frau Muriel ( www.urlaub-mit-hund-bretagne.com ) ein Ferienhaus gemietet, und diese haben einfach tolle vor allem auch hundefreundliche Häuser und wie wir jetzt auch festgestellt haben, unwahrscheinlich sympathisch, so freuen wir uns auch über den Cidre und die Brioches von Mario zum „Einstand“. Wir beziehen das Haus, fahren zum großen L`eclerc der auch echt alles hat, staunen wieder über die große Auswahl in allen Bereichen, kochen und lassen den Abend sehr ruhig ausklingen. Der nächste Tag beginnt genauso entspannt, wir machen bei Wolkenlücken/Sonnenschein zwei tolle Spaziergänge, Michaelas Smartphone springt über 7 Km, dann besuchen wieder Monsieur Léclerc und entspannen weiter. Da das Wetter durchwachsen ist genießen wir das tolle Ferienhaus samt einem schönen Kaminfeuer und gehen an den Stränden spazieren. Einfach sich mal ein wenig treiben lassen, Ruhe, was wir so bei uns im DAV Haus einfach nicht haben.
Obwohl wir die Gegend schon auch von früheren Besuchen ein wenig kennen, zwei Ausflüge wollen wir auf jeden Fall noch machen, einmal die Runde runter Richtung Brest, also raus aus dem Haus und rechts. Hier besuchen wir den bei Le Conquet liegenden Leuchtturm samt seinem kleinen Fort, hier auch wie aber eigentlich überall auch die Bunker des Atlantikwalls. Gerade hierbei handelt es sich aber um eine kleine Landzunge, die einerseits ein wenig den Hafen abschirmt wie aber auch schon immer wohl strategische Bedeutung hatte. So können wir einen sehr schönen, interessanten Rundweg machen und kommen zu dem kleineren Fort I`let das sich auf einer kleinen Insel daneben befindet und nur bei Ebbe erreichbar ist, da diese gerade ist, gehen Lucky und ich kurz hinüber. Beindruckend wie immer die Bauleistung, Bemühungen und auch der Blick wie man etwas damals schon so strategisch bauen konnte. Im Anschluss gehen wir noch an den angrenzenden großen Strand, super! Die Parkplätze oberhalb mit ihren Stellplatzanzahlen hatten ja schon verraten lassen, was hier wohl im Sommer/Ferien so los sein mag! Wir sind fast alleine hier, aber das hatten wir ja auch wenn wir ehrlich sind gesucht! An der Küste entlang fahren wir über den Point de St.Mathieu die wir bereits kennen weiter zum Fort Bertheaume, dieses leider nicht zu besichtigen, es sei den man begibt sich auf den dort eingerichteten „Hochseilparcours“, so gesehen schade, aber sicherlich besser, als wenn es verfallen würde. Denn auch dieses liegt spektakulär auf einer kleinen Insel und trotzdem kann man ja ein paar Fotos machen, die Steilküste bewundern und mit den Hunden eine Runde um die Küstenbefestigung drehen.
Als letztes und schon kurz vor Brest, auf Googelmaps entdeckt eine Küstenbatteriestellung, allerdings beim hinfahren alles ziemlich verwachsen, aber „Zone de Militaire“, das wird nichts! Gleich daneben aber das eigentliche Ziel, der Leuchtturm Phare de Petit Minou mit seiner kleinen Festung, und natürlich Bunkern des Atlantikwalls. Hier treffen sich aber schon ein paar mehr Leute/Besucher denn er liegt wirklich schön bzw. interessant und sogar trotz kleiner Regenschauer und Wind, kam sogar ein junges Brautpaar mit Fotografen für ein paar Aufnahmen. Aber die Aussicht hat es wirklich in sich, bzw. natürlich auch der Verkehr in bzw. aus dem Hafen Brest, kleinere Patrouillenboote und ein sehr großes mit riesigen u.a. Satellitenantennen bestücktes Schiff der französischen Marine. Schlussendlich aber über das Landesinnere, es sind wirklich nur ca.30 km Luftlinie sind wir zurück, einstimmig samt Hunden, ein toller Tag wo auch das Wetter super passte. Die nächsten Tage wieder wie vorher, je nach Wetter Ausflüge an die Strände und ansonsten dösen und lesen, ersteres eher die Hunde zweiteres wir.
Wo wir aber auf jeden Fall noch einmal hinwollten, waren dann eben beim Haus raus und linkes,ca.20 min Fahrt auf der anderen Seite des Meeresarmes des „Abers Benoit“, ein Einschnitt den es erstmals zum umfahren gilt und ähnlich wie eine Art Fjord in Norwegen ins Landesinneren reicht und ebenfalls bei Ebbe soweit trockenfällt – die „Dunes de Margerite“.
Hier kann man bei Ebbe herrlich weit ins Meer hineinspazieren gehen, eine tolle Stimmung und immer auch kleinere Inseln, auf die man steigen kann, Pause machen kann und als drittes kann man die Sonne genießen. Einfach eine tolle Stimmung und wieder um die Jahreszeit, nicht wirklich etwas los. Wobei wir aber auch sagen müssen, wir suchen uns schon auch Tage unter der Woche aus, wenn möglich, denn verweist ist die Gegend nicht, und natürlich sind hier auch Franzosen aktiv. Man sieht das vor allem an den Wochenenden, da sind diese am Meer ebenfalls mit den Hunden spazieren, joggen, Kiten was auch immer, jetzt aber ist nicht wirklich was los!
So erlebten wir den einzigen großen Ansturm, von uns auch nicht bedacht beim „Black Friday“ im l`eclerc.
Und vorab zeigten sich schon ein wenig die Auswirkungen des großen französischen Generalstreiks, das Benzin war auf 30 € pro Tankvorgang beschränkt. Auch wenn so etwas für uns ungewohnt ist, also das mal etwas ausgehen könnte, macht es einen doch nachdenklich, denn unabhängig was recht ist, der Franzose lässt sich halt nicht alles, gerade von der Politik gefallen und wehrt sich dann eben.
Wir selber konnten aber noch zwei Tage dranhängen, wollten aber eben auf jeden Fall vor dem Streik zurück sein, da die Behinderungen keiner absehen kann/konnte und wir ja auch schon wieder Gäste im DAV Haus zu erwarten hatten.
So genossen wir alles nochmals, besuchten nochmals die Dunes und tankten am dortigen Lèclerc – dieser war nicht limitiert, aber wir brauchten eh nur ein paar Liter.
Tja, Tag der Abfahrt – so gerne waren wir eigentlich selten irgendwo und dementsprechend schwer fiel uns auch der Abschied von Mario, der das Haus abnahm und wir noch Strom etc. abrechneten.
Und schon ging es wieder auf die Heimfahrt, durch die Verlängerungstage war es angebracht die ca.1500 km durchzufahren und so bogen wir diesmal aber auf Höhe Chatres ab, wir wollten uns einfach die Pariser Stadtautobahn sparen mit ihren „Kamikazefahrern“ gerade aus dem Zweiradbereich und umschifften südwärts, alles gut ausgebaut und schön zu fahren, nächstes Mal will ich aber alles noch mal im Hellen besuchen oder Stopps einlegen.
Und so kamen wir wieder Höhe Karlsruhe/Baden Baden heraus und obwohl es schon spät war, ging natürlich der Deutsche Autobahnstress wieder los…es wurde nah aufgefahren, der nächste „rast“, der eine gibt die andere Lichthupe etc. etc.
Auf wieder einmal ca.2500 km durch ganz Frankreich hatten keinen Unfall und schon gar keine „Horrorunfälle“ wie bei uns gesehen und auch jeder hielt sich an die Geschwindigkeit oder wenn überschritt minimal. Ja sowas, an was könnte das alles liegen, wir überlassen es dem Leser.
Drei Uhr morgens, wir sind da, morgen hat uns der Alltag wieder, aber auch wir wollen wieder kommen…