Vogesen-Tour 2023

Ja – man muss es so sagen, wir konnten und durften wieder ein paar Tage los – und auch hier bedanken wir uns herzlichst bei unseren Ehefrauen und Partnern sowie aber auch dem Team der Firma Alfashirt – für das freihalten des „Rückens“ Ihres Häuptlings…

Schon länger bzw. bei unserer letzten Tour schon ein wenig im Hinterkopf – Elsass/Lothringen mit seinen Forts, Schlachtfeldern aber auch Kriegsgräberstätten.
Da wir quasi eine Süd und eine Westanreise hatten, beschlossen wir uns in Karlsruhe zu treffen und koppelten so mitten in der Nacht, legten uns noch so zwei Stunden im Fahrzeug aufs Ohr bevor es dann zum ersten Stopp schon auf französischen Boden losging.

Diesen legten wir, da wir ja auch eine Dame dabei hatten – eine vierbeinige – erstmal auf ein wenig Auslauf für diese , wie auch bei allen anderen Stopps – so das wirklich für alle ein guter Ausgleich bestand.
So steuerten wir direkt hinter der Grenze Fort Louis an, eine ehemalige Festung bzw. deren Überresten aus der Zeit König Ludwig XIV, diese wurde ab 1687 nach den Plänen des Festungsbau- Meisters Vauban errichtet.
Zu sehen sind immer noch die Formen und auch eindrucksvolle Mauer Reste – für unsere Susi nochmals ein guter Auslauf und für uns der Einstieg in vier vollgepackte militärhistorische Tage.
Für Susi stand jetzt ein wenig Ruhe an, für uns weniger  - den als nächstes stand der Besuch des MM Museums (www.mmpark.fr) in Watzenau auf dem Programm.
Was soll man sagen – selten so ein tolles Museum erlebt, preislich voll ok, viele kleine Details – einfach gut gemacht.

Da wir uns ja eh schon in einem Vorort von Straßburg befanden – machten wir einen kleinen Zwischenstopp in der Rue d`Ostende/Quartier Lecourbe – fing doch hier vor über 30 Jahren für einen von uns ein kleiner Lebensabschnitt an und so wirklich viel hatte sich seit damals nicht verändert.
Noch hielt das Wetter und weiter gingen es Richtung der Vogesen und einer Festung aus der Zeit des Kaiserreiches, das Fort de Mutzig oder auch Feste Kaiser Wilhelm II (www.fort-mutzig.eu).
Dieses war zwar, wie wir wussten geschlossen, aber zumindest die Schirmlafetten und ein wenig des Außenbereiches konnten wir trotzdem besichtigen – samt Susi.
Wobei das Fort auch gerade mit einer Führung absolut sehenswert ist, allein die schiere Größe – und da fehlt ja sogar noch ein Teil der französische Kaserne ist und so nicht begehbar.
So gesehen haben wir schon einige Jahrhunderte am heutigen Tag quasi gesehen – gestartet mit Vauban, dann Ausrüstungen und Fahrzeuge des 2 Weltkrieges, jetzt mit Fort Mutzig die Kaiser Zeit – weiter geht es zum Dononpaß samt schlechter werdendem Wetter.

Oben angekommen besuchen wir den französischen Soldatenfriedhof und soweit es die Uhrzeit noch zulässt einen Teil der Stellungssysteme und Bunker des dortigen Rundweges aus dem 1. Weltkrieg, bevor wir uns aufmachen zum Abendziel nach Nancy.
Vorher aber noch ein kurzer Stopp durch die französische Gendarmerie – Routinekontrolle, woher, wohin, finden es gut was wir so ansehen nachdem wir ihnen die Landkarte gezeigt haben und spätestens nach der Frage Militär ist eh alles klar – bon voyage, außer Susi – die machte quasi als einzige Meldung und weiter geht es nach Luneville.
Hier fahren wir kurz an der alten – aber noch immer genutzten Kaserne vorbei , verbrachte doch hier einer der Großväter seine Grundausbildung im zweiten Weltkrieg.
Nancy, unser B&B – alles gut, und gleich daneben ein Buffalo Grill – ein entspannter Ausklang eines erlebnisreichen Tages.

Nach dem ausgiebigen Frühstück entern wir kurz noch den darüberliegenden Riesen L`eclerc, staunen über das Sortiment – ja, da ist Einkaufen wirklich Erlebnis.
Und versuchen, ja so muss man es sagen eines des Forts um Nancy zu besichtigen, dieses liegt eigentlich gleich oberhalb, aber keine Chance – nicht wirklich eine Zufahrt, egal von welcher Seite und nachdem wir noch eine Ehrenrunde in einer ehemaligen ebenfalls riesigen Kasernen gedreht haben brechen wir auf zu den Forts um Toul und überqueren die Meuse – die Mosel.
Im Internet hatte ich mich wirklich durch Seiten gelesen, Fotos gesichtet etc. – und so wäre eigentlich das Fort Saint-Michel ein lohnendes Ziel gewesen.
Also angesteuert, aber Privee Schilder – eine blöde Zufahrt und wir wissen es nicht genau eine wirklich unmöglich unfreundliche Frau samt ihrem freundlichem Mann – ggf. Pächter/Eigentümer, wir wissen es nicht, denn oben waren auch noch sehr freundliche französische Spaziergänger mit ihren Autos.
Vom Fort her und da wir soweit gerade am Zugang natürlich das Privee respektiert haben, konnten wir dennoch ein paar Gänge und Kavernen besichtigen – super eindrucksvoll und sehr gut erhalten!!!
Schade, man könnte sicher mehr draus machen, aber…

Im Anschluss machten wir uns auf dem Weg zu einem zweiten Fort – aber auch wieder an einem Bauernhof der Zugang versperrt – es soll nicht sein , wobei wenn es hier irgendwo Forts gibt dann u.a. hier – aber eben auch Durchfahrtsverbote gilt es halt zu akzeptieren.
So fahren wir weiter – denn das mehr oder weniger eine Fort nicht besucht – auf das geht es nicht zusammen,  aber den deutschen Soldatenfriedhof in Andilly (www.volksbund.de) mit seinen 33123 Gefallenen und somit der größte des zweiten Weltkrieges in Frankreich, diesen lassen wir nicht außen vor bzw. es ist uns ein Anliegen diesen adäquat und mit hinterlassen einer Kerze zu besuchen.
Schlussendlich müssen wir uns aber doch auf den Weg zu unserem zweiten Übernachtungsziel Colmar machen, eine kurze Vorbeifahrt am Fort Uxgeney bei Epinal (ebenfalls natürlich geschlossen – aber vielleicht kommen wir ja wieder/sicherlich!) sowie aber zwecks der Uhrzeit ebenfalls schon geschlossen der Amerikanischen Kriegsgräberstätte ebenfalls Nähe Epinal.
Hier scheiterten wir wirklich kurz vor 17 Uhr – da schließt dieser nämlich, und es ist wirklich „amerikanisch“ – große Einfahrt, Tore, Kameras etc.

Wir fahren weiter über schneebedeckte Bergkämme – vorbei an der Abzweigung zum Schlachtfeld des Lingenkopfes nach Colmar und kommen schon ziemlich in die Dunkelheit, aber es ist vor reserviert und der super freundliche Rezeptionist  - findet uns wohl wirklich als Combo samt Susi klasse -  legt gleich noch mal 10% für den danebenliegenden Buffalo Grill drauf.
Wieder mal ein langer, sehenswerter Tag denn wir erleben konnten.

Eigentlich wäre der nächste Tag vorgesehen gewesen für die beiden Schlachtfelder des ersten Weltkrieges – einmal eben der Lingenkopf, sowie der Hartmannsweilerkopf.


Aber es fällt uns der Flyer der Hochkönigsburg (www.haut-koenigsbourg.fr) im B&B ins Auge – umgeplant, auch ich war hier mal vor ca. über 30 Jahren – mit nur noch geringen Erinnerungen und so steuern wir diese an.
Obwohl es Samstag ist, ok Mitte Januar – nicht wirklich etwas los, Eintritt gelöst – Security Kontrolle, also Taschenkontrolle – denn es handelt sich um ein mittlerweile französisches Monument Historique und diese wollen hier keine wie uns erklärt wird „Aktivisten“ die sich festkleben oder etwas beschmutzen, da würden sie wirklich ekelhaft.
Ansonsten sind aber alle super freundlich bzw. wir haben ein gutes Gespräch u.a. mit der Kasse - den die Dame dort wie auch die anderen haben eigentlich alle deutsche Wurzeln.
Was soll man zu dieser Burg schreiben - einfach toll und beindruckend, mehr als sehenswert und preislich auch wieder mehr als fair.

Gerade auch der Rundgang ist wirklich gut gelungen und es gibt oder gäbe auch keinen Zeitdruck.
Einzig das Schlachtfeld Lingenkopf müssen wir abhaken, das schaffen wir nicht mehr und auch so machen wir uns dann auf den Weg zum Monument auf dem Hartmannsweilerkopf (www.memorial-hwk.eu) – gerade auch weil das Wetter wie angesagt umzuschlagen droht.

Entspannt rollen wir durch die Weinberge – ja bis zu den abgeklebten Schildern und der Straßensperrung – Navi sagte noch ja frei…und weitere Informationen stehen hier auch nicht.
So wird das eben nichts, aber da es ja eine Passstraße ist gibt’s ja auch eine zweite Auffahrt – dann dahin.
Also gleich nochmal fast ne Stunde „verschenkt“, aber keiner ist dem anderen gram – und so eben zweiter Anlauf…oder auch der Weg ist das Ziel wie wir dann es noch wortwörtlich nehmen.
So fahren wir dann auf der anderen Seite zur zweiten Schranken – diesmal wenigstens mit der Info geschlossen und wenn nicht respektiert dann Artikel xy – wir respektieren natürlich.
Allerdings soweit das es sich ja um das Fahrzeug handelt – Navi gecheckt, es handelt sich noch um ca.3 km Weg – wobei auch das Wetter sportlich zu zog.
Also Rucksäcke, Regenklamotten und was man sonst noch so braucht wenn es blöd werden könnte geschnappt – Susi inklusive und per pedes auf den Weg gemacht.
Hier gleich noch zwei Mountainbiker getroffen die das gut fanden und etwas von Respekt sagten das wir uns auf den Weg machen bzw. zu Fuß losziehen.
Und man muss sagen trotz einiger Regenschauer gerade auch an der französischen Kriegsgräber Stätte lief es wirklich gut – so das wir uns entschieden doch noch den Rundweg am Hartmannsweilerkopf zu machen und wenn möglich auch das Gipfelkreuz zu erreichen.
Kurz und knapp – so machten wir es auch – und es war unglaublich, einmal natürlich weil keiner von uns vorher je so ein Bunker bzw. Stellungssystem gerade in diesem Ausmaß gesehen hatte.
Des weiteren weil es genau vom Wetter her ja eigentlich mit diese beklemmende Stimmung war, nasskalt, Regen und Graupelschauer und kühl sowieso – wie müssen sich hier damals die eingesetzten Soldaten gefühlt haben.
Schwerlich nachvollziehbar und dann noch Aug im Aug auf minimalster Entfernung, wir hingegen mit unseren Haix Stiefeln, Goretex und das Auto musste ja eigentlich auch noch dastehen.

Es war nur alleine von der Stimmung her unglaublich und jede nasse Faser wert!
Und vor allem muss man auch diese Stätte unbedingt nochmals besuchen – da es eigentlich einmal gar nicht fassbar ist.
Nebenbei waren wir im großen und ganzen wirklich alleine – und dies auch geschuldet und hier hatte ich wirklich nicht genau hingesehen – es ist schlicht und einfach von ca. Mitte November bis April geschlossen.
Wir aber machten uns sauber durchnässt, schwer beeindruckt und nachdenklich auf den wieder 3 km Rückweg zum Auto – und auf den Weg zur Übernachtung nach Belfort.
Hier wollten wir diesmal nicht dem „Büffel“ frönen – kurz, knapp, heiß sollte es sein und so ging es zu einem amerikanischen Restaurant das viel mit Hühnchen macht.
Bedientabletts – zumindest mit Bildern, aber sportlich – zu ging es wie die Sau, Bahnhofshallencharakter und Atmosphäre, der Boden glatt wie eine Bobbahn – die Pommes heiß, der Rest lauwarm – ein Erlebnis…der einmaligen Art.

Aber wie wir später in der Unterkunft nochmals bei (bayrischem) Bier reflektierten – auf höchsten Niveau dies wahrgenommen – siehe Hartmannsweilerkopf, schon verstummten wir.
Leider schon wieder der letzte Tag, strömender Regen in der früh – aber wir sind ja mit in einer der französischen Festungsstädte schlechthin und so zu dieser „Stadtfestung“ müssen wir schon noch hin.
Beindruckend erhebt sich diese – und wir schon wieder ziemlich nass, aber diesen Löwen von Belfort – dieses Relief  - denn wollten wir schon sehen.
Also noch nasser werden, an den wirklich beeindruckenden Festungsmauern vorbei und dem Schild folgen – ein Foto, mehr geht wirklich nicht.
Aber ausgebremst, zwei Damen sitzen in einem Kiosk – das koste 1 € ,ok – wobei bitte bemerkt es ging uns nicht um den einen Euro und zumindest waren wir sicherlich auf Stunden die Einzigen…aber von der Art und Weise her ließen wir es dann.
Überlegten noch kurz ob wir ein Außenfort der Festung ansteuern sollten – aber der Regen vermisste es bzw. das eine war eh umzäunt und vom Stil her wie die anderen, dann eben weiter.

Und so fuhren wir weiter zu noch einer deutschen Kriegsgräberstätte in Illfurth/Breitenbach (www.volksbund.de), diese ist ein wenig versteckt und eigentlich ein Hang – so das es hier auch Grabplatten und wegen der Steilheit so keine Grabkreuze gibt.
Wir erwiesen die Ehre und räumten gleich noch diverse aktuell durch einen Sturm abgebrochene Äste die auf die Grabsteine gefallen waren über den umlaufenden Zaun.
In der Nähe dieser Stätte hatte ich eine Markierung gefunden die L Àltenberg et le Grand Canon mit dazugehöriger wenig aussagekräftiger Bilder zeigt.
In der Hinsicht wirklich – wenn wir schon mal da sind und aus purer Neugier, das Wetter war auch ein wenig besser geworden, dann schauen wir es uns mal an.
Aber auch hier erstmal ausgebremst – Bäume über der Straße – ausbooten und quer durch den Wald schlagen war angesagt, und wie ich mir schon dachte super da hast Du Deine Kameraden schön mit reingeritten gerade wenn man so durchs Unterholz stapft – Bunker bzw. Thomas entdeckte Reste einer Feldbahn/Schienen.
Alles vergessen – wir sind nicht verkehrt, einzig Beschriftungen auf Schildern von einer Canon Allemande konnten wir noch nicht so zuordnen.
Schließlich kamen wir aber – bzw. spätestens an der großen ausbetonierten Kanonenbettung darauf, denn auch hier befanden sich zahlreiche und auch gute mehrsprachige Hinweisschilder.
Es handelt sich um eines der Geschütze „Langer Max“ – mit dem u.a. das 32 km entfernte Belfort im ersten Weltkrieg beschossen wurde.
Erst jetzt konnten wir die Größe dieser ganzen Anlagen erfassen – erstellt und betoniert in nur wenigen Wochen.
Wobei der „Lange Max“ war ja nicht mehr hier – aber alleine der Rest der Anlage bzw. die Geschützbettung absolut sehenswert.
So hatte auch unser durch den Wald stapfen und eben nicht an der Baumsperre kapitulieren absolut sein gutes und war wieder einmal beeindruckend.
In diesen Bereichen muss man aber auch sagen – gerade eben auch aufgrund der Vergangenheit ist vieles nah beieinander…so das wir prompt als wir uns als Abschluss unserer Tour noch einen Bunker der Maginotlinie anschauen wollten – am Dorf mit dem Namen „Landser“ vorbeifuhren.
Ob sich davon eine Bezeichnung späterer Soldaten ableitet wissen wir nicht – aber als kleines Foto hielten wir es fest.

Fast daneben bzw.im Nachbarort – besagter Bunker samt angegliedertem Museum, das Wetter mittlerweile echt ok – hatte ich doch auch gesehen das daneben ein deutscher Hetzer Panzer steht denn wir als Fotomotiv nutzen wollten.
Wie gesagt, aber Mitte Januar – Museum etc. geschlossen.
Es kam ganz anders, als wir ankamen stand vor dem Haus des betreuenden Vereins ein Auto und jemand werkelte im  Inneren des Bunkers.
Wir bestaunten den Hetzer, machten Fotos und irgendwie beim raufgehen trafen wir dann eben auf „David“…kamen ins Gespräch und waren uns wohl gegenseitig mehr als Sympathisch.
Er sei vom Verein und werkle eben gerne hier am Sonntag, auch wenn er so wie heute gerade alleine da wäre -er genieße es – und lud uns ein den Bunker (www.maginot68.com) zu besichtigen.
Dieser ist der einzige in der Art zu dem noch zwei Bunker in überlappender Nähe gehören die ebenfalls hergerichtet und gepflegt werden.
Dieser Bunker hat zwei Geschoße und im unteren ist das heute erst wieder funktionsfähig gemachte Aggregat  – das dieser dann auch anschmiss und vorführte.
Ja, was willst Du da noch sagen – ein wirklich feiner Mensch – der sich auch absolut über uns freute, ehemaliger Pionier der Französischen Armee und mehrfach  auch in Afghanistan gewesen.
Vielleicht fanden wir auch deshalb einfach schon so gut zueinander und so zeigte er uns auch gleich noch das direkt daneben liegende Museum – ganz toll und liebevoll gestaltet, gerade auch die entsprechenden Dioramen.
Absolut des Besuchens wert – und auch ein entsprechendes Fahrzeugtreffen/Aktionswochenende gibt es dort.
Einzig des Kaffee mussten wir ablehnen – wir hatten einfach kein Zeitfenster mehr, aber es war definitiv eine Örtlichkeit wo Du sagst sofort wieder und eben bei dem „David“ sowieso…und machten uns so gesehen  wieder auf den Weg nach Karlsruhe – wo sich dann auch leider unsere Wege wieder trennten – bis zum nächsten Mal, denn auch da wissen wir bereits wohin…