Kroatien 2013

Wiederholungstäter, wir geben es ja zu! So zumindest der erste Teil unserer Strecke, zur Ehrenrettung sei aber gesagt in umgekehrter Richtung als unsere Alpen-/Slowenientour. Also Start zuhause, via Salzburg, Villach – der Predilpaß. Wiederholungstäter wieder auf unserem schon bekannten, echt tollen Campingplatz nähe Kobarid. Toll, allein schon deshalb da der Platz aus zwei Teilen besteht und wir wollten wieder wenn möglich in den bekannten oberen Platz, gar kein Thema – der Schrankendrücker sowie Toilettenschlüssel wurde per Ente 2CV und „Althippie“ nachgeliefert und dann standen wir ganz…allein auf dem Platz. So gesehen wirklich der Hammer, von wegen schon geschlossen oder insgeheim keinen Bock zum aufschließen etc., nein, echt kein Thema. Allerdings so viel Ruhe der leere Platz ausströmte umso mehr strömte der zum Teil sintflutartige Regen, Blitz und Donner taten das übrige zu einer mehrfach unterbrochenen Nacht. Weiterhin wissen wir ja auch nach dem Därr-Treffen 2013 das unsere Kabine immer noch nicht wirklich dicht ist - hurra!

Also in der Früh, nachdem es immer noch in Strömen regnete, Regenjacke an, Luis Trenker Filz auf, “Karl“ umgesetzt runter zu den Toilettenanlagen und soweit unter dem großen Budvarschirm der Bar ein Shakecappucino und los. Los über Gorizia Richtung Süden über Slowenische Autobahnen, top in Schuss, wenig Verkehr aber auch zum Teil ein Wind der unseren eh nicht so Ps starken Karl gerade an Steigungen in den 2. Gang bremste – und das auf der Autobahn, aber kein Thema, keinen hat‘s gestört. Wir müssen wirklich sagen, egal wo wir bisher unterwegs waren, vielleicht auch aus Mitleid mit unserem doch älteren und schwer bepackten Gefährt, noch niemand hat uns angehupt  o.ä. Und so ging es dann erholungsbergab nach Koper, dem Slowenischen Meerzugang.

Dort und weil‘s grad so gut lief, obwohl wir uns ja schon in Nordistrien eine Offroadstrecke rausgesucht hatten, ging’s an der Küste entlang weiter bis Vrar zum nächsten Campingplatz, denn das frei stehen mag ja der Kroate so an sich nicht so! Aber wir kamen gut unter, klar sind ja auch riesen Plätze und so findet gerade jeder in der Nachsaison ein/sein Plätzchen mit Anstandsabstand, der tolle Sonnenuntergang am Meer war dann gleich noch beim Abendspaziergang, der Gassirunde inklusive. 

Tags drauf dann quer durch Istrien Richtung Bresto dem Fährhafen nach Cres, geht ruck zuck 20 min später sind wir auf der Insel Cres. Jetzt geht’s los, auch aus Offroad tour 2/Cres herausgesucht und nach einem Wender hatten wir dann auch den Einstieg gefunden, kurz und gut – super Sache! Genauso wie man es sich so wünscht, Schotter, Steigungen, Gefälle, Wasserlöcher etc. und alles ohne Gegenverkehr, ja hurra – denn der hätte oftmals mehr als zurücksetzen bedeutet!

Endpunkt der Tour war Beli, wo wir uns Strand samt Autocamp ansahen, das war so schon ok aber der komische Touristenauflauf war's dann eher weniger! Da die Straße vom Strand und Autocamp wieder zur Hauptstraße eine saubere Steigung aufweist (angemerkt 80 Horsepower) war jetzt wirklich hier der Allrad angesagt sonst wär ma daran sicher verhungert. Nach dieser bergsteigerischen Leistung und auch der Uhrzeit geschuldet, hab ich das mit dem frei stehen schon erwähnt und wie gut das ankommt in Kroatien. Ok, wir können so nicht mit reden, wir haben es ja auch nicht probiert.

Also runter nach Cres und rauf auf den Campingplatz Camping Kovacine, auch ein großer Platz aber schön an der Bucht gelegen, ausreichend Abstand zu Nachbarn, wirklich super Sanitäranlagen und unter den Olivenbäumen lässt es sich wahrlich gut aushalten. Nachsaison eben, ansonsten würde wohl auch hier der Bär toben, aber so sehr relaxed und die Hauptsaison wollen wir uns so gar nicht vorstellen. Die Nachsaison merkten wir aber auch positiv auf unserer weiteren Tour. So beschlossen wir noch einen Tag dran zu hängen um am nächsten Tag noch eine Offroadtour entlang der Küste von Cres nach Valun zu fahren. Um es kurz zu machen, wie im Roadbook beschrieben, eine der tollsten Pisten überhaupt, einfach toll und gerade für Schotterfreunde alles dabei.

 

Deshalb bitte, wer immer es liest oder nachfährt – schaut einfach mit aller Vernunft, dass diese Strecke so erhalten bleibt!

Eine Nacht bleiben wir noch auf dem  Campingplatz Kovacine und dann am nächsten Morgen auf, alles packen um noch vor der Mittagspause die Fähre nach Krk zu erreichen. Wobei sind 20 min eigentlich Fährfahrten? Ja sicher und auch das drum herum macht Spaß, wobei wir diesmal als Camper eingestuft wurden, was natürlich auch mehr kostete, wobei es verschmerzbar war und da in Karls Fahrzeugschein Lkw offener Kasten steht hätte uns bei einer Diskussion die kroatische Matrone in ihrem Häuschen wohl noch einen Lkw berechnet!?

Auf Krk erst mal soweit alle vorbeilassen die der Bauch der Fähre ausspuckt hat, egal welcher Nationalität irgendwie hat da jeder Termine so schnell soll es gehen! Nach dem großem Run schleppte ich bzw.“Karl“ unseren ganzen Trupp Richtung Punat, dort war mir eine Deutsche Tauchschule aus München bekannt, bzw. das diese dort über eine Niederlassung verfügt.

Da ich schon lange dort einmal mit ein paar “Taucherspezeln“ hinwollte, dachte ich mir das ein kleiner „Check“ wenn schon mal vor Ort sich anbieten würde, wenn man schon mal da ist bevor man eben andere mitschleppt und wird dann womöglich enttäuscht. Also Tauchschule geentert, auf Mitarbeiterin hinter Monitor versteckt gestoßen, aber sie unterbrach dann doch ihr sicherlich dienstliches Telefonat, kurzer „Small Talk“-schade, irgendwie fühlte ich mich nicht so aufgehoben. Nach den Spinden etc. musste ich fragen und im Nachhinein fiel mir auf das auch nichts wie z.B. Tauchreviere etc. angepriesen wurde, also eigentlich kein Service und das obwohl ich sagte das ich die deutsche Basis kenne und schätze und auch gerne eben mit Kollegen wieder kommen würde! Tja, jetzt gibt’s sicher mehrere Möglichkeiten, man hat`s  z.B. einfach nicht mehr nötig oder aber ich bin als selbstständiger im Dienstleistungsgewerbe selber so ein Spießer geworden das ich alles eng sehe, seis drum, wir könnten uns das so nicht erlauben! Aber es gab ja direkt daneben nicht nur von oben Sonnenschein, das Restaurant daneben entschädigte einiges, super netter Service, gutes Essen, tolle Terrasse und Aussicht – das können wir wirklich weiterempfehlen!

So wieder ein wenig Krk versöhnt wollten wir weiter entlang der Küstenstraße Richtung Zadar, und diese Küstenstraße ist wirklich allein schon rechts das Meer, die Inseln, links die Berge sehr schön und da wenig Verkehr war auch sehr angenehm zu fahren. Wir wollten einfach sehen wie weit wir kommen um dann ggf. noch nach Pag rüber springen zu können. Dies ging auch mit der Fährzeit gut aus und so landeten wir auf der „Mondlandschaft“ in Pag – erste Anlaufstation wäre hier für uns ein großer Campingplatz in Novalya gewesen. Aber schon beim vorbeifahren am Zaun, viel  los, verhältnismäßig.

 

Also irgendwie nicht so unser Ding, irgendwie passte auch die Atmosphäre nicht, also Michaela ins Internet und weiter im Norden Richtung Lun noch ein Autocamp ausgemacht, Camp Dragiszca – allein schon die enge Anfahrt runter zum Meer abenteuerlich, aber alles entschädigend-freundliche Aufnahme, gute schattige Stellplätze und für die Hunde Auslauf und Badebucht samt Sandstrand mit allem drum und dran, da mussten wir einfach noch nen Tag dranhängen wenn auch so die Krker Wasserfälle hinten runterfielen.

Als dann ging es weiter südwärts, die Insel Pag entlang unterbrochen durch einen Einkaufs Stopp, wer hält neben uns, ein super sympathisches  Pärchen aus dem Leipzigerraum Susi und Holger mit ihrem DAF Leyland samt Kabine, verlängerter Kabine! Ein super Selbstbau von Bastler Holger, um dann weiter in das Velebit Gebirge einzutauchen um den Mali Alan Paß zu befahren, dieser war mir ebenfalls fahrerisch/dienstlich aus meiner Zeit beim Btl.233 im 1.Kontingent IFOR geläufig und so fand 2013 ein kleines Revival zu 1996 statt. Es ist einfach eine beeindruckende Kulisse ohne größere fahrerische Schwierigkeiten, wobei auch jetzt noch die obligatorischen Minenschilder immer noch Abschnitte der Straße säumen, den das Gebiet war hart umkämpftes Frontgebiet.

 Nach dem Abstieg auf der andern Seite standen für uns eigentlich die Plitwitzerseen auf dem Programm, aber so in der Überlandfahrt entschieden wir uns aber für eine Fahrt durch den Nationalpark Velebit, ebenfalls ein Tourenvorschlag aus der Offroad, und so durchstreiften wir die Wälder und hatten gerade vom Weliki Alan tolle Eindrücke/Aussichten aber den geplanten Weg fanden wir ehrlich gesagt nicht! Vielleicht zur Ehrenrettung, wir wollten ja das Pferd von hinten aufzäumen und Endpunkt wäre bei uns Ausgangspunkt gewesen.

Na gut so kamen wir in die Gegend von Senji, also ein bisschen wieder die schon bekannte Küstenstraße entlang zum bereits auf der Fahrt Richtung Pag gesehenen Autocamp Kuricia direkt am Meer. Sanitär lassen wir hier mal außen vor, morbider Altkommunismus/Gefängnischarme, dafür nix los, ca.5 andere Fahrzeuge, kleine Strände und so störten auch Muck und Maus niemand beim Baden, Steine werfen etc.-einfach herrlich und das ganze direkt am Meer stehend, Sonnenuntergang inklusive.

     

Diesbezüglich blieben wir noch einen Tag länger und hatten noch eine super angenehme Abendgesprächsrunde mit Sonnenuntergang am Meer mit einem Ehepaar aus dem Allgäu und einem älteren Herrn aus Niedersachsen, tja und das war ja dann auch schon fast ¾ der Autocampbesatzung.

Frühs ging's dann auch zum Aufbruch Richtung Heimat und da wir feststellten das ja die Slowenienplakette nur 7 Tage Gültigkeit hat, Entschuldigung der Bemerkung aber die wissen irgendwie alle wie es geht, Austria Pikerl und noch gleich bei Salzburg kontrolliert:“Asfinag Mautaufsicht, Grüß Gott“, Slowenien Plakette und Italien “Alt Stazione“. Tja was will man mehr, es geht auch ohne Burgen, Raubritter etc. – Neuzeit eben. So,  also um geplant und via Rijeka, Triest, Richtung Cortina d`Ampezzo hier sitzen wir gerade Blick ins Abendrot der Dolomiten und verdauen grad auf dem Campingplatz Olympia, Boeff Stroganoff, Chicken Curry ,Mousse o Chocolatte von travellunch, denn das Restaurant war schon in der Herbstpause und wir wiederum müssen ja auch kosten was wir so im Shop anbieten. Aber unter uns, eine Moussepackung hätte es wirklich getan – es war mehr als mächtig!

Und so dann im Morgenrot nach kalter Nacht und warmen Kaffee im schönsten Sonnenschein durch die Bergwelt der Dolomiten, ja wir kommen wieder, durch das Pustertal Richtung Heimat sowie unseren armen Karl wieder den Telfeser Berg erklimmend, der Arme, auch er kennt ja die Strecke…Fazit, eine tolle Tour, schöne Eindrücke und ja Reisefieber erlischt nicht sondern die Temperatur steigt….und da fielen auch 2064 neue Kilometer auf Karls treuem Rücken nicht ins Gewicht…