Normandie Frühjahr 2022

Das erste Mal eigentlich tue ich mich schwer einen Einstieg zum Urlaub zu schreiben, denn wie fängt man an – ja, schon die Freude, gerade wenn man so wie wir durch die Selbständigkeit des Öfteren selbst und ständig präsent ist – sein muss durch die Bewirtschaftung unseres Alpenvereinshauses – einfach wieder loszufahren.
Dann aber das andere Corona zumindest so weit in der Aufhebung der Maßnahmen – aber auch der gegenwärtige Angriffskrieg in der Ukraine – parallel dazu eine Ampelregierung und ein Dieselpreis der durch die Decke geht!


Der eigentliche Plan war über Korsika nach Sardinien zu fahren – gerade dort waren wir noch nie gewesen und hatten uns so schon Fähren gesucht und ähnlich wie ein Ferienhaus bezahlt.
Aber es war uns dann doch zu unsicher, die Ukraine, ggf. ein Streik der Lastwagenfahrer auf Sardinien bezüglich der Dieselpreise – wir ließen es dann einfach sein.
Schön wenn man dann im Gegensatz zu vielen anderen die es nicht können die Chance hat ein wenig umzuplanen – und so zogen wir die geplante Herbstfahrt ein wenig vor, ein wenig umgeplant – und es ging ab Richtung Normandie.


Aber nachdem wir zwar diesmal sogar mit Boxensystem und der Box von Sunny im Mittelteil alles gut verstaut hatten – ging trotzdem erstmal gar nichts, wollten wir doch so ca.2 Uhr früh starten – aber wahrscheinlich durch eine nicht ganz geschlossene Heckklappe samt Beleuchtung war erstmal die Batterie leer.
Alle Startversuche – auch mit dem richtigen Kabel – blieben erfolglos – bis schlussendlich mit sauberer Verspätung der ADAC eintraf. Dann ging es endlich so gegen 5 Uhr los.


Vorbei ging es wieder an Stuttgart, über Pforzheim – Karlsruhe samt seinen obligatorischen Stockungen – wobei München lief von der Uhrzeit her zumindest noch glatt und so ging es mühsam über die Pfalz weiter Richtung Luxemburg.
Hier wurde es dann gerade auch verkehrstechnisch entspannter – ja die haben ihre Beschränkungen und keiner fährt u.a. dicht auf – und neben dem Deutschen Dieselpreis von ca.2,29 € gabs den hier an der Autobahntankstelle für 1,77 € - ja unglaublich.
Eins unserer Ziele dann in Belgien war die Burg Boullion in den Ardennen – sehr schön gelegen, ein nettes Städtchen unterhalb wo wir dann oben ein wenig an der Burg herumspazierten – leider hatte unsere Autobatterie zeitmäßig den Besuch verhagelt.


Über einen sicherlich auch durch die Bewölkung bedingten nicht so spektakulären Aussichtspunkt über eine Flussschleife steuerten wir dann das erste B&B in Maubeuge zur Übernachtung an.
Erster Eindruck – na ja, aber wirklich große Zimmer – wobei wie immer, wenn es zur Straße hinausgeht, hilft es nichts – du musst die Fenster geschlossen halten und dann wiederum ist die Luft nicht so gut – aber ansonsten inklusive Frühstück, passte das schon.
Man sucht ja gerade auch in der Stadt bzw. im Umfeld von B&B – die wir eben gerne buchen da es mit Hund am unkompliziertesten ist, Möglichkeiten zum Gassi gehen – bei dem B&B war es nicht wirklich gut – so dass wir am nächsten Morgen eines der um Maubeuge errichteten Forts ansteuerten.
Dieses hatte so gesehen zwar noch geschlossen – es wurde aber restauriert und man konnte ein wenig rumlaufen. Und vielleicht ergibt sich gerade aufgrund der interessanten militärischen Historie Maubeuges nochmals die Gelegenheit dieses zu besuchen.


Ziel diesen Tages war das B&B in Boulogne sur Mere, aber unterwegs lagen noch zwei Besichtigungspunkte aus dem zweiten Weltkrieg – beide gelegen um St.Omer, La Coupole sowie das Blockhaus von Eperlecyues.
Die ebenfalls in der Nähe liegende V3 Abschussbasis Mimoyecues war noch geschlossen.
Als erstes steuerten wir La Coupole an, gelegen in einem ehemaligen Steinbruch und natürlich in jeder Hinsicht wie aber auch später das Blockhaus, traurig überwältigend.
Hierzu wie auch später – stellen wir am besten die Verlinkungen ein. 
Schlussendlich nach beiden Besuchen, wobei wir in La Coupole noch gut an dem dortigen Picknickplatz und vor allem wichtig auch dem Schatten für unser Fahrzeug/Hund Pause machen konnten – ging es nach Bolougne Sur Mere.
Aufgrund der früheren Uhrzeit und weil dann auf einmal die Distanzen nicht mehr so groß waren, steuerten wir endlich Richtung Meer – Berge und Wälder haben wir daheim ja auch wirklich genug – passierten wir die Einfahrt des Eurotunnels samt seinen Barrieren und kamen so zu dem Parkplatz unterhalb von Cap Blanc Nez.
Da war so am späten Nachmittag schon einiges los, ist aber wohl auch mit einer der Hotspots, man kann gut spazieren gehen, den Englandfähren zu sehen und man sieht eben England bzw. auch die dortige Kreideküste samt Dover.
Also ebenfalls ein Spaziergang zu einem der dortigen Widerstandsnester aus dem 2. Weltkrieg auf einer kleinen Anhöhe links vom Parkplatz – nicht dahin wo sich die Menge bewegte und danach machten wir uns auf der wirklich schönen und empfehlenswerten Küstenfahrt auf nach Boulogne sur Mere.
Hierbei – aber gar nicht schlimm – dieselbe Strecke die ich eigentlich für den nächsten Ausflugstag vorhatte. So lernen wir diese schon einmal kennen und kommen auch an zwei Zielen für den nächsten Tag direkt vorbei – sehen aber auch einen schönen Spaziergangs Strand.
Abends – und dieser wird von vielen Einheimischen aufgesucht steuern wir wieder einmal den daneben liegenden Buffalo Grill an und es passt wirklich – nur als Bayer, der Bierpreis ist furchtbar und so lasse ich es wie am nächsten Tag auch bei einem zwar gutem und gut gekühltem 1664…


Nach einem adäquaten B&B Frühstück geht’s in den Ausflugstag – erst den gestern schon gesehenen Strand an den Dünen angesteuert, hier treffen wir auf die Gendarmerie bzw. kommen mit diesen ins Gespräch und natürlich der Schlawuzzi ist ihr Highlight und wird fest gestreichelt.
Hierbei – Boulogne sur Mere ist ja auch England Hafen suchen diese nach Immigranten, ähnlich wie in Calais die es durch den Eurotunnel oder auf die Englandfähren schaffen wollen und so in den Gebüschen bzw. sich verstecken.



Wir aber steuern das Museum 1939 – 45 in Ambleteuse an – sehr sehenswert, unglaublich was diese an Originalen zusammengetragen haben. Danach fahren wir nochmals die Küstenstrasse entlang nach Sagatte bzw. auf die Anhöhe von Cap Blanc Nez hinauf – aber dort, trotz unter der Woche einiges los und uns reizt es nicht wirklich.


So wieder zurück – und wir steuern die Batterie Todt an – bzw. das dortige Museum.


Wie auch später immer wieder – und gerade jetzt durch die Ukraine aktueller denn je – Kriegerische Auseinandersetzungen sind einfach der Wahnsinn – und wie immer es traf nie wirklich die Verursacher, sondern das Leid galt der Zivilbevölkerung oder den Soldaten.
Im Anschluss geht es dann wieder für uns drei an einen kleinen schönen Strand unterhalb der Batterie Todt bevor wir das B&B sowie das rote Horn wieder ansteuern.



Am nächsten Tag folgt wieder nach dem Frühstück und vor allem – wir hatten gerade mit Hund echt ein kleines Zimmer was die Nächte nicht wirklich toll machte – gerade, weil unser „Kleiner“ auch alles meldet – eine schöne, aber auch lange Überlandfahrtbei der wir auch wieder die große Brücke samt 5,60 € Überfahrt in Le`Havre passierten.
Endpunkt war – nach einem kurzem Tankstopp an einem großen Intermarche in Lessay, ja oh Wunder liebe deutschen Politiker – wo bei uns der Diesel bei 2,29 € rumspringt – zumindest hier 1,95…immerhin!
Später kommen wir in Creances an – wir haben ein Ferienhaus in einer kleinen Siedlung, neu, günstig und leider zum Teil wirklich rudimentärst, unnötig ausgestattet – aber großartige Lage direkt hinter den Dünen zum Strand.
Hier kann man egal in welche Richtung schier endlos und unheimlich schön spazieren gehen und man ist zumindest gerade jetzt fast allein – wirklich super!!!
Zwei Tage mal ohne fahren tut wirklich gut und vor allem es hat Sonne und Frühling ohne Ende.


Dann machen wir einen unserer avisierten Tagesausflüge – zu den Landungsstränden der Normandie und besuchen u.a. den deutschen Soldatenfriedhof La Cambe.


Traurig…und gerade jetzt wieder- die Welt lernt nichts dazu!!! Dabei gäbe es genügend Mahnmale und Beispiele – u.a. eben auch hier, gerade wenn man die Grabreihen durchschreitet und die Datumsangaben liest!
Im Anschluss fahren wir nach Arromanches, oben auf der Anhöhe liegt das 360 Museum – aber anscheinend ist Schulausflugstag und zahlreiche Schulklassen in Bussen sind unterwegs, diese treffen wir auch an unseren Stationen später zum Teil wieder.
So genießen wir ein wenig die Aussicht auf die Mulbery Häfen und fahren weiter zur Batterie Longues Sur Mere, hier wird wohl gerade ein Parkplatz mit Besucherzentrum angelegt – und es sind wieder Schulklassen etc. unterwegs – es ist uns einfach zu viel Trubel.
Ich steige kurz aus, ein Foto – war ich doch vor über 20 Jahren schon einmal da und weiter geht es.
Als nächster Stopp steht das bekannte Widerstandsnest 62 auf dem Programm – direkt an bzw. über Omaha Beach.
Hier gehen wir ein bisschen entlang – aber man glaubt es nicht wieder stürmen die Schulklassen und ähnlich wie an den anderen Stellen nicht wirklich Lehrer die z.B. auf die zahlreichen Opfer und ein wenig die Pietät des Ortes hinweisen – so ist es wohl mittlerweile, leider.
Nach einem Rundgang über den großen amerikanischen Friedhof oberhalb von Omaha Beach machen wir uns auf den Rückweg.


In Lessay – dann noch ein Sprung in den Lidl – auch wir betreiben ja auch ein großes Ferienhaus – aber stellen, gerade damit alles passt – z.B. Spülschwämme etc. zur Verfügung, in dem gebuchten Ferienhaus war leider nichts da.
Und in Deutschland ist wohl Öl, Nudeln etc. aus – hier keine Spur – alles entspannt.


So lassen wir wieder einen „Ruhigen „folgen – bevor wir den Ausflug zum Klosterberg Mont Saint Michel und Saint Malo machen wollen…
Zuerst aber beschließen wir – und weil wir auch ein wenig zu spät aufgestanden sind, den Ausflug Richtung Barfleur zu machen – auch hier waren wir noch nie und soll auch sehr schön sein.
So machten wir uns wieder auf den Weg, erster kleiner Zwischenstopp „Die Brücke von La Fiere“ nahe St.Mere Eglise und der Besuch des dortigen Denkmals der 82.Airborne Division – danach fuhren wir weiter durch St.Mere Eglise mit seinem am Kirchturm hängenden Fallschirmspringer und dem Airborne Museum direkt daneben.

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Obwohl nicht geplant – besuchten wir dieses dann auf dem Rückweg, wobei es wirklich Ansichtssache ist von der Aufmachung her – aber vielleicht konnten wir es einfach auch nicht so in uns aufnehmen, weil parallel ebenso mindestens 2. Schulklassen mit Halbwüchsigen das Museum stürmten, aber weniger am Museum selber interessiert waren – was aber wohl einfach am Alter lag.
Wir aber steuerten erst einmal und vor allem da sich beide ebenfalls auf dem Weg nach Utah Beach befinden – die Batterien von Azzeville und Crisbecq an.
Beide aber noch geschlossen – so dass uns nur ein kleiner Blick und Foto auf die jeweiligen Außenbereiche blieb. Gerade auch Crisbeq stellte sich hierbei sehr gut aufbereitet und interessant dar.
Über den sog. Utah Beach, den wir bereits schon einmal entlanggefahren waren, ging es für uns zum ebenfalls schon bekannten Saint-Vaast-la-Hogue mit seiner bekannten Festung und ihrem markanten Turm des Festungsbaumeisters Vauban.
Hier kann man herrlich auf einem Fußweg die Festung umrunden und je nach Uhrzeit auch den Turm besichtigen, wobei es einen anderen Eingang gibt – da der Rest wohl nach wie vor vom französischen Militär genutzt wird bzw. dort auch eine Radarstation betreibt.


Ebenfalls kann man dort wirklich gut parken, Pause machen oder sich einerseits an den Strand setzen sowie je nach Ebbe die großen Austernbänke, die die ganze innere Bucht bedecken anschauen.
Möglich wäre sicher auch ein Ausflug auf die in Sichtweite kleine Festungsinsel La Tahitou mit einem weiteren kleineren Vauban Turm.
Ebenso fand hier gleich in der Nähe eine bekannte Seeschlacht statt zwischen den Segelschiffen Frankreichs und Englands.
Wir aber fahren weiter Richtung Barfleur und ein wenig erinnert uns die Gegend mittlerweile von seinen kleinen Buchten her an die Bretagne, gerade auch wie wir nach Barfleur hineinfahren und eigentlich schon mittendrin sind.
Wirklich sehr schön, die Franzosen machen gerade Mittag – bei ein paar der bereits geöffneten Restaurants am Hafen warten einige auf freiwerdende Tische, wir selber finden direkt am Hafen bei der Kirche einen Parkplatz und genießen auf einer Bank unserer Sandwiches den Blick auf Meer und Hafen.
Nach einer wirklich schönen Pause besuchen wir noch den Leuchturm bzw. “Phare de Gatteville“, Sunny springt ins Meer bzw. in den kleinen Buchten herum und auch wir genießen wieder eine schöne Ecke Frankreichs – wie schon so oft.
Wie vorher schon erwähnt und zeittechnisch geht es sich eigentlich raus – besuchen wir dann und ich glaube es war wirklich einer der kürzesten Museumsbesuche meines Lebens – das Airborne Museum in St.Mere Eglise. Wobei wir das Museum so nicht schmälern wollen – passte halt nicht…


Wir starten zurück nach Creances wo wir einfach ein paar Tage mit lesen und vor allem langen Spaziergängen in der großzügigen Bucht verbringen, bevor es dann wieder nach Hause ging!