Kurze Sprünge"Süd"

Abfahrt, na ja ein "paar Minuten" nach der Zeit und eigentlich war zur letzten Minute wirklich noch nicht klar ob Nord, Süd oder Ost. Denn es wollte dann doch einiges an Überlegungen und Abwägungen bedacht sein, eben leider nur ein kleines Zeitfenster - zu wenig für große Sprünge denn unser "Karl" ist für sein Alter und Zuladung auch nicht so der schnelle Renner! Aber auch das Wetter, denn bei unseren beiden Copiloten Athos und Lucky, bzw. auch  der kleine Muck und Brummel genannt wollten gerade auch wegen der Augusthitze die Etappen überlegt sein. Ja, und zu guter letzt was wollten wir eigentlich? Klar, dass unterwegs sein, neue Eindrücke aber auch ein wenig das testen wie es ist gleich mit zwei so großen Hunden unterwegs zu sein - gleich vorab, gar kein Problem. Also, hatten wir Alternativen in petto, in Deutschland die Limesstraße im "Norden", eine Karpatenrundreise im "Osten" und dann fiel der "Würfel" Richtung Süden. So polterte dann auch nach mehrmaligem vorglühen und eine große Wolke zurücklassend unser Diesel Richtung Süden dem Brenner entgegen. Da wir ja bemüht sind wenn möglich immer einen Mix aus "ansehen" und "relaxen" zu bekommen, lag ein Jugendtraum von mir zur Besichtigung auf dem Weg - die Franzensfeste im Eisacktal oberhalb Sterzings, wie oft war man schon als kleiner Bub mit den Eltern auf dem Weg Richtung Adria etc. daran vorbeigekommen. Aber eben bis 2005 noch militärisches Sperrgebiet, jetzt aber kümmert sich ein Verein um die beeindruckende Anlage und sie kann besichtigt werden, was wir natürlich auch wahrnahmen. So kamen auch alle inklusive "Karl" zu einer wohlverdienten ersten Pause.

                                              Franzensfeste

 Weiter ging‘s dann nach Lana oberhalb Merans, wo wir aufgrund des Tipps unseres Freundes "Doc" - der auch einer ist und ganz ohne Plagiatsaffären aber dafür ein Hiluxfahrer und in Gedanken eigentlich mit uns auf Tour, körperlich aber dienstlich im Krankenhaus - den Waldcampingplatz ansteuerten. Wir wurden in nicht enttäuscht, sogar ein wirklich so beschilderter "Hundepfad" war vorhanden. Aber nach einer Übernachtung, einem Cappuccino zum Frühstück und noch einem Blick über die Obstbäume, röhrte dann doch unser Diesel wieder. Velleicht erwachte dann doch noch der ein oder andere Nachbar, es ging weiter Richtung Süden denn wir wollten ja auf die Hochfläche der sieben Gemeinden um dort ein paar Relikte aus der kriegerischen Vergangenheit anzusteuern, vielleicht ein wenig "Offroad" fahren und frei zu stehen. Also ging es von Lana auf der Nebenstrecke der Brennerautobahn Richtung Rovereto und von da ab auch mal mit ein paar kleinen erster Gang Etappen nach Folgaria. Vor Jahren war ich schon einmal auf der Hochfläche  aber orientieren muss "Mann" sich dann trotzdem. Als erstes stand "Fort Cherle" auf dem Programm, bei dem ich selber noch nicht war - ok, bei meinem ersten Besuch damals im Frühjahr wo noch hier und da Schnee lag wohl einfach übersehen habe. Nach dem obligatorischen rein, drum herum und drauf d.h. auch da wo eben früher die Geschützkuppeln waren und aber auch wieder die Erkenntnis was hier verbaut wurde und leider auch für welchen Zweck zurück zum Fahrzeug, denn als nächstes stand nachgelesen im "Denzel" der Monte Verena mit seinem Fort auf dem Programm.

                                               Monte Verena

 Warum wir manchmal solche Punkte ansteuern ist eigentlich ganz einfach, man hat ein Ziel und meistens wurden eben genau diese militärischen Anlagen ähnlich aber auch wie Burgen an den zum Teil schönsten Plätzen, oftmals einsam und mit der schönsten Aussicht errichtet. Aber erstmal Maßstäbe aus der Literatur und die örtlichen Gegebenheiten sind dann schon manchmal 2 Paar Schuhe, aber schlussendlich haben wir dann doch die 7 km einspurige Auffahrt in den späten Nachmittagstunden gefunden so das wir wenigstens noch ein wenig in der einsetzenden Dämmerung das Fort besichtigen konnten. So ließen wir auch nach Spagehtti Napoli auf ca.2000 m in Ruhe und absoluter Einsamkeit den Tag ausklingen. Da wir auf jeden Fall sehr früh wieder vom Berg wollten, denn auf der Auffahrt sind wir an Forstarbeiten vorbeigekommen und verspürten keinerlei Lust auf Ausweichmanöver mit den Holzfahrzeugen. Weiter ging es dann unterbrochen durch Frühstück bzw. Kaffeestopp - denn irgendwie hatten wir auf den dem Monte Verena den Wecker nicht gehört oder die Hightech von Michaelas Smartphone war nicht höhentauglich über die Hochfläche zum Monte Lisser und dem darauf liegenden Fort. Dieses hatte ich ebenfalls vor Jahren, damals allein in einem Frontera um dem Vorgänger unseres Schäferhundes Athos schon einmal besucht und oben im Zelt genächtigt. Aber auch hier steckte der Teufel in der Route, durch Zufall und eigentlich schon auf dem "dann halt beim nächsten Mal" das Schild…und wie man es sich nur wünschen kann, eine tolle Piste und an der Schranke der Bauer. Nach einem kurzen Plausch und vielleicht auch eingeschüchtert durch meine nicht vorhanden "umfangreichen" Italenischkenntnisse sowie der tollen Ausprache und dem Hinweis auf die "Animali und Cavallos"öffnete er die Schranke und wir fuhren zum Gipfel. Bilder würden am besten sprechen, tolle Piste, das Fort, die Aussicht und Sonne satt!

  

                                                   Monte Lissa

So ging es dann schon ein wenig betrübten Herzens weiter, denn unser Wasser war auch zur Neige sonst hätten wir dort genächtigt wieder runter vom Berg und im krassen Gegensatz aufgrund der Ebenheit auf die Autobahn Venedig-Triest zum nächsten Ziel und wieder in die Berge das Isonzo/Socatal in Slowenien. Hier war dann aber auch für alle Beteiligten "realxen" angesagt, dass Wetter spielte immer noch toll mit und wir fanden auch einen tollen Campingplatz bei einem kleinen Dorf hinter Kobarid, direkt an einem Zuflüßchen zur Soca gelegen. Herrlich gerade auch bei der Hitze zum baden für die Hunde und auch wir tauchten in der einen oder anderen Gumpe ab. Ansonsten ließen wir die Bergwelt um uns wirken, sahen den Gleitschirmfliegern zu und ließen eben wirklich alle "Viere" an uns, Pfoten oder aber auch Reifen gerade sein. Irgendwann rief dann doch wieder der Aufbruch, der Diesel röhrt - ein kurzes freuen an der Tankstelle nach dem Dieselschock in Italien und schon ging es über Bovec auf den Predilpaß. Nach Besuch der Grenzbefestigungen ging es dann auch schon wieder bergab, die Motortemperatur entspannte sich, wir auch - nachdem wir dann doch die Heizung wieder runter drehen konnten und tauchten ein in das Ländereck, Slowenien, Italien, Österreich und heimwärts ab den Tauern zuverlässig begleitet von Regen bis nach Hause Nähe Landsberg am Lech, kurze Sprünge - dann aber doch der Tachoblick ca.1400 km, aber "guad wars"!


 

Alpen auf Hundepfoten
Allradler Magazin
Allradler-Magazin-Ausgabe-1-2013_Reise_Alpen-auf-Hundepfoten.pdf (951.59KB)
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